Sizilien liegt nur gerade 3 km entfernt vom italienischen Festland auf der anderen Seite der Strasse von Messina. Und doch entwickelte sich auf der Insel eine vielfältige Kultur, die sich vom Rest von Italien unterscheidet. Einflüsse aus dem ganzen Mittelmeerraum haben die Geschichte und das Leben auf der Insel geprägt, inklusive ihrer Esskultur. Die zeitgemässe sizilianische Kulinarik ist nicht nur in diesen vielen externen Einflüssen verwurzelt, sondern auch in drei einzigartigen lokalen Küchen.
Siziliens reiche landwirtschaftliche Tradition brachte die «cucina povera» (die «Küche der Armen») hervor, welche das Essen der Bauernschaft prägte. Die Küche ist reich an traditionellen lokalen Zutaten, insbesondere verschiedene Hülsenfrüchte, die als Proteinquelle diente für diejenigen, die sich kein Fleisch leisten konnten. Aus dem Essen der Armen entwickelte sich die «cibo di strade», der Street Food der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Er ist einmalig für die Insel und hat eine lange Tradition mit vielen unterschiedlichen Einflüssen. Im 18. und 19. Jahrhundert, als Sizilien und Neapel ein gemeinsames Königreich formten, entstand die «cucina dei monsù» in den Küchen der lokalen Aristokratie. Die Köche (damals waren sie fast ausschliesslich männlich) der sizilianischen Oberschicht kreierten Gerichte, welche einen starken französischen Einfluss mit lokalen italienischen Produkten fusionierte.
Laura, eine Food-Bloggerin, die in Messina aufgewachsen ist, hat eine Auswahl an authentischen sizilianischen Rezepten für Gourmagine zusammengestellt. Die meisten der Zutaten für die Gerichte sind, insbesondere während der Sommer-Saison, auch frisch von lokalen Schweizer Bauernhöfen erhältlich.